Das Publikum ergreift Joysticks und steuert so den Kampf der PerformerInnen. Diese werden zum Werkzeug der BesucherInnen und deren Lust am Spektakel. Die über Jahre ergebnislos geführte Diskussion über den Zusammenhang von Aggression und Videogames wird hier ohne moralischen Beigeschmack um eine wichtige Komponente erweitert: die ZuschauerInnen werden der Passivität des Voyeurs und der damit einhergehenden Verantwortungslosigkeit entlassen und in die aktive Gestaltung des Kampfverlaufes einbezogen. Somit sind alle Anwesenden nicht nur Teil der Inszenierung, sondern auch verantwortlich für den Ablauf der Performance. Die Grenzen zwischen Spiel und Realität werden nicht bloß hinterfragt, sie werden bewusst vermischt und aufgehoben. Mit "fight club - realtekken" gelang es der Gruppe überregional Aufsehen zu erlangen. Diverse Einladungen zu Festivals (u.a. Donaufestival Krems, Stromereien Zürich, Festival Impulse, Cut&Paste HAU Berlin) sind die Folge.
Das Spiel wird authentisch gespielt. Es gibt keine Schläge zum Schein. Alle Mitwirkenden müssen sich über die Konsequenzen ihrer Rollen bewusst sein. Sei es als lenkender als auch als ausführender Part. Jeder, auch das zusehende Publikum wird gezwungen über sein Eingreifen, bzw. sein nicht Eingreifen und Zulassen, Zusehen zu reflektieren.
Der Kampf soll und kann nicht vorausbestimmt werden. Die Performance wird zur Aktion. Der Ausgang der Aktion ist somit offen. Soll ein Kämpfer die selbst erhaltenen Schläge als nicht mehr ertragbar verspüren, muss er das Game Over vermitteln. Das Spiel ist somit zu Ende. Das Spiel hat einen Sieger und einen Verlierer. Die nächste Runde beginnt.
Uraufführung: Oktober 2006 Location: Wien, dietheater-spiel:platz
englische version und videotrailer hier